Der Himmel im März
Die Sonne
Astronomischer Frühlingsanfang ist am 20. März, exakt 22:24 Uhr. Dann erreicht die Sonne ihren Frühlingspunkt, wechselt auf die Nordhalbkugel des Firmaments und es ist Tagundnachtgleiche. Das Winterhalbjahr in Europa ist vorbei. Am 01.03. beträgt die Mittagshöhe der Sonne 32° und am 31.03. 44°. Die Sonne geht am 01.03. um 7:04 Uhr auf und 18:01 Uhr unter (MEZ). Am 31.03. ist Sonnenaufgang 6:00 Uhr und Sonnenuntergang 18:50 Uhr (MEZ). Am 26. März beginnt die Sommerzeit! Beobachtung von Sonnenaktivitäten auch ohne Sonnenteleskop unter: http://www.sonnen-sturm.info . Die derzeit aktive Sonne bietet lohnende Anblicke.
Der Mond
Am 07. 03. ist Vollmond, am 15.03 steht der Mond im letzten Viertel, am 21.03. ist Neumond und am 29.03. sieht man den Mond im ersten Viertel. Der März bietet folgende Planeten-Mond-Begegnungen: 22. 03. Mond bei Jupiter (abends), 23.03.Mond zwischen Venus und Jupiter (abends), 24.03. Mond bei Venus (abends) und 28.03. Mond bei Mars (abends). Der März bietet gute Gelegenheiten die Mondbeobachtung stärker in den Fokus zu rücken. Dabei sollte man sich auf die täglich wandernde Tag-Schatten-Grenze (Terminator) konzentrieren. Hier ergeben sich stets neue und sehr plastische Eindrücke. Eine detaillierte Mondkarte erweist sich zur Einordnung des Gesehenen als hilfreich.
Gut zu beobachtende Planeten
Venus strahlt mit einer scheinbaren Helligkeit von -4,0m unübersehbar im westlichen Abendhimmel. Am 2. März überholt Venus den Riesenplaneten Jupiter 0,5° nördlich. Der Untergang unseres Nachbarplaneten verschiebt sich im Laufe des Monats auf ca. 22:00 Uhr (MEZ). Im Teleskop zeigt sich Venus als zu 75% beleuchtetes Scheibchen.
Mars wechselt vom Sternbild Stier in das Sternbild Zwillinge. Mit einer scheinbaren Helligkeit von ca. 0,8m bleibt unser äußerer Nachbar ein auffälliges Objekt. Da sich der rote Planet weiter von der Erde entfernt, sind die guten Zeiten für Teleskopbeobachter vorbei.
Jupiters Abendsichtbarkeitsperiode geht im März zu Ende. Letzte Gelegenheit für Teleskopbeobachter nochmals einen Blick auf das -2,1m helle Planetenscheibchen und die Jupitermonde zu werfen.
Sterne und Sternbilder am Abendhimmel – besonders lohnende Objekte (Auswahl)
Der südwestliche Abendhimmel gehört weiterhin den Wintersternbildern Orion, Stier, Fuhrmann, Zwillinge, Kleiner und Großer Hund. Das Wintersechseck bestehend aus den markanten Sternen Rigel, Aldebaran, Kapella, Pollux, Prokyon und Sirius ist nicht zu übersehen. Die Frühlingssternbilder Krebs, Löwe, Jungfrau und Bärenhüter (Bootes) beherrschen den südöstlichen und östlichen Abendhimmel.
Tipp 1: Sternbild Fuhrmann: M 37 ist der hellste, größte und sternenreichste Sternhaufen in der Himmelsregion. Bereits mit einem Feldstecher 10x50 als Haufen erkennbar, entfaltet M 37 im Teleskop ab 100mm Öffnung seine volle Pracht. Entfernung 4150 Lichtjahre, Alter rund 345 Millionen Jahre. Aber auch die benachbarten offenen Sternhaufen M 36 und M 38 lohnen sich in kleinen Teleskopen.
Tipp 2: das Sternbild Stier bietet mit den offenen Sternhaufen Plejaden und Hyaden zwei astronomische Beobachtungsklassiker. Diese bilden das Goldene Tor der Ekliptik. Die Plejaden M 45 (Entfernung 420 Lichtjahre) sind bereits mit bloßem Auge als Haufen erkennbar. Sechs Sterne sollten bei klarem Himmel problemlos sichtbar sein. Im Fernglas präsentiert sich der Sternhaufen als äußerst lohnendes Objekt. Die Hyaden Mel 25 (Entfernung 140 Lichtjahre) finden sich in einer V-förmigen Formation um den Hauptstern Aldebaran. Der steht mit 66 Lichtjahre Entfernung „vor“ dem Sternhaufen Hyaden. Da die Sterne in diesem Haufen deutlich lockerer angeordnet sind als die Plejaden gelingt die Beobachtung am eindrucksvollsten mit den bloßen Augen unter dunklem Nachthimmel oder mit opernglasähnlichen Instrumenten.
Tipp 3: das Sternbild Orion ist für viele Beobachter eines der schönsten großflächigen Objekte am nördlichen Winterhimmel. Die gewaltigen Gas- und Staubwolken des Orionnebels M 42 unterhalb der Gürtelsterne sollte man sich nicht entgehen lassen. Ein Blick in das 1500 Lichtjahre entfernte Sternentstehungsgebiet ist spektakulär. Mit einem guten Fernglas bzw. einer Teleskopöffnung ab 130mm und einer geringen Vergrößerung sollte zudem der offene Sternhaufen NGC 1981 im nördlichen Bereich des Nebels sichtbar werden. Auch das Trapez, eine kompakte Gruppe von vier Sternen im Nebel, lässt sich mit diesen Instrumenten gut beobachten. Astronomen gehen davon aus, dass in dieser Wolke bereits mehr als 2000 Sterne entstanden. Die gewaltige Gaswolke des Nebels wird durch die Strahlung benachbarter junger Sterne zum „Glühen“ gebracht wird (Emissionsnebel).
Tipp 4: die Zweiersternenkette der Zwillinge ist dank Kastor und Pollux leicht auffindbar. Der offene Sternhaufen M 35, an der Grenze zum Stier, ist ein klassisches Amateurobjekt und rund 3000Lichtjahre von uns entfernt. Auf einer Himmelsfläche von einem Vollmonddurchmesser sind zirka 120 Sterne schon mit einem guten Feldstecher sichtbar. Normalerweise sind offene Sternhaufen eher jung. Dieser ist mit rund 2 Mrd. Jahren ein sehr altes Gebilde, was wohl an der großen Gesamtmasse des Haufens liegt, die die Sterne immer noch zusammenhält.
Tipp 5: Im unspektakulären Sternbild Krebs liegt der offene Sternhaufen M 44 (Praesepe). Dieser eindrucksvolle und leicht zu findende Haufen zeigt gut ein Dutzend Sterne. Die Entfernung zur Sonne beträgt nur 600 Lichtjahre und die Mitglieder des „Sternenkindergartens“ sind gerade mal 800 Millionen Jahre jung. Ebenfalls im Sternbild Krebs findet sich nahe des Sterns α Cancri der rund 4 Milliarden Jahre „alte“ offenen Sternhaufen M 67. Seine Entfernung beträgt rund 3000 Lichtjahre. Teleskope ab 200mm Öffnung zeigen die Ansammlung in voller Pracht.
Tipp 6: Sternbild Großer Hund und Nachbarregion Sternbild Achterdeck. Auch hier gibt es mit M 47 und M 46 schöne offene Sternhaufen. Die beiden lohnenden Objekte können in kleinen Refraktoren noch gut zusammen gesichtet werden. M 46 setzt sich aus vielen lichtschwachen Sternen zusammen und erscheint eher nebelig. M 47 zeigt dagegen zahlreiche hellere Einzelsterne. Ebenso lohnend ist der offene Sternhaufen M 41 unterhalb von Sirius. Auch hier genügt bereits ein Fernglas oder kleines Teleskop um die volle Pracht zu genießen. Der Haufen zeigt, bei genauerem Hinsehen, neben blauen Sternen auch Sterne mit orangegelber Färbung. Ein Hinweis auf die unterschiedlichen Entwicklungsstadien der Sterne im Haufen.
Tipp 7: Im Sternbild Einhorn, östlich von Orion, zeigen sich zwei schöne offene Sternhaufen: NGC 2244 im Rosettennebel und NGC 2264 etwas weiter nördlich. Beide Sternhaufen liegen ungefähr auf der Verbindungslinie Beteigeuze und Prokyon. NGC 2264 sieht im Teleskop wie ein Weihnachtsbaum aus. Die meisten Sterne leuchten bläulich weiß. Es gibt aber auch einen orangefarbenen Stern. Der Rosettennebel um NGC 2244 bleibt ohne Schmalbandfilter unsichtbar. Erwähnt sei auch der offenen Sternhaufen M 50 der für Teleskopnutzer ein sehr lohnendes Objekt ist.