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Die Plejaden (M45) - das "Siebengestirn"

Die Plejaden(M 45)  im Sternbild Stier zählen zu den schönsten Objekte des nördlichen Sternhimmels. Sie erscheinen dem bloßen Auge als kleine funkelnde Sterngruppe und tragen den Beinamen Siebengestirn.

Es handelt sich um einen offenen Sternhaufen, der Teil unserer Milchstraße und zirka 380 Lichtjahre entfernt ist. Die Anzahl der Sterne schwankt je nach Beobachtungsbedingungen. An Standorten mit großer Lichtverschmutzung erkennt man nur vier bis fünf Sterne. Sind die Beobachtungsbedingungen ideal, dann kann die Zahl auf über zehn Sterne ansteigen. Ein Fernglas zeigt die volle Pracht. Die Menge der sichtbaren Sterne kann sich auf mehrere Dutzend erhöhen. Die Gesamtsumme der Sterne wird auf mindestens 500 geschätzt.

Wie alle offenen Sternhaufen enthalten die Plejaden relativ junge Sterne. Ihr Alter beträgt zirka 100 Millionen Jahre (die Sonne ist etwa 4,5 Milliarden Jahre alt) und sie sind noch von Resten der Geburtsmaterie umgeben, wie die Aufnahme des Hubble Teleskops eindrucksvoll zeigt. Der schleierähnliche Nebel um die Sterne wird in die Kategorie Reflexionsnebel eingeordnet. Es handelt sich hierbei um interstellares Gas und Staub, die nicht selbst leuchten (wie z.B. Emissionsnebel- vgl. Orionnebel M42), sondern das Licht benachbarter Sterne streuen. Solche Nebel zeigen sich häufig im bläulichen Spektrum. Offene Sternhaufen sind gravitativ nicht gebunden Systeme, d.h. sie haben nicht genug Masse um dauerhaft eine Gruppe zu bilden. Die Sterne driften auseinander und so wird sich auch der Sternhaufen der Plejaden in astronomisch kurzer Zeit (einige100 Millionen Jahre) vollständig auflösen. Wahrscheinlich ist auch unsere Sonne in einem offenen Sternhaufen entstanden.

Die Plejaden gelten seit der Steinzeit als besondere Sterne, wie der Fund und die Interpretation der Himmelsscheibe von Nebra zeigen. Auch in allen Kulturen des Altertums genossen sie eine besondere Verehrung bzw. Aufmerksamkeit. In Japan werden sie als Subaru bezeichnet und heute als Markenzeichen des gleichnamigen Autoherstellers verwendet.

Zusammen mit dem benachbarten Sternhaufen Hyaden (auch Sternbild Stier) bilden die Plejaden das Goldene Tor der Ekliptik, durch das regelmäßig Sonne und Planeten wandern. Spektakulär sind Bedeckungen des Siebengestirns durch den Mond. Das wird allerdings erst wieder 2024 zu sehen sein. Die Plejaden prägen bis Ende März den Abendhimmel.